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Lebensarbeitszeitkonto – Arbeitszeit sparen und für später verwenden

Langfristig Urlaubstage, Überstunden oder Prämien ansparen und erst später einlösen? Für Arbeitnehmer und Arbeitergeber ist das Lebensarbeitszeitkonto oder Zeitwertkonto die ideale Lösung.
Auch bei einem Wechsel zum nächsten Arbeitgeber darf das angesparte Wertguthaben übertragen und zu einem späteren Zeitpunkt eingelöst werden.
Wir zeigen auf, wie Unternehmen für Ihre Mitarbeiter ein Wertguthaben anlegen können, welche Pflichten damit verbunden sind und welche Möglichkeiten ringer Zeiterfassung anbieten kann.

Infografik Lebensarbeitszeitkonto
Lebensarbeitszeitkonto zur Übernahme für den nächsten Arbeitgeber

Was ist ein Lebensarbeitszeitkonto?

Mit einem Lebensarbeitszeitkonto (auch Zeitkonto genannt) lassen sich bereits erbrachte Arbeitszeiten ansparen und zu einem späteren Zeitpunkt für eine längere Freistellung nutzen. Das Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber bleibt dabei weiterhin bestehen. Die Freistellung kann in Form von reduzierter Arbeitszeit oder als vollständige Auszeit genutzt werden.

Übrigens: Das Lebensarbeitszeitkonto besteht „ein Leben lang“ und kann von Arbeitgeber zu Arbeitgeber übertragen werden. Das angesparte Wertguthaben bleibt dabei stets bestehen und kann zu einem anderen Zeitpunkt eingelöst werden.

Lebensarbeitszeitkonto in der Zeiterfassungssoftware

Bei der Integration der Funktion „Arbeitszeitkonto“ legen wir Mitarbeiterkonten direkt so an, dass das Wertguthaben gesammelt oder sogar von früheren Arbeitgebern mit wenigen Klicks importiert werden kann.
Je nach arbeitsvertraglicher Vereinbarung zwischen Mitarbeiter und Unternehmen dürfen gesparte Arbeitszeiten, nicht ausbezahlter Urlaub oder Überstunden als Guthaben angespart werden und bei Bedarf eingelöst werden.
Die individuelle Verzinsung des angesparten Guthabens muss zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber abgestimmt und geregelt sein.

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Wie funktioniert ein Lebensarbeitszeitkonto?

In Form eines Wertguthabens werden geleistete Arbeitszeiten eines Mitarbeiters auf einem Arbeitszeitkonto gesammelt. Je nach vertraglicher Vereinbarung besteht die Möglichkeit, dieses Zeitguthaben zu einem anderen Zeitpunkt für sowohl kurzfristige Abwesenheiten oder auch längere Ruhezeiten einzusetzen.

Auf diesem Zeitwertkonto dürfen zu den angesparten Arbeitszeiten weder Steuern noch Sozialversicherungsabgaben fällig werden, dies gilt erst am Zeitpunkt der tatsächlichen Einlösung. So besteht auch während der Freistellung von der Arbeit weiterhin Sozialversicherungsschutz für den Mitarbeiter.
Zu den Ansparungen auf dem Zeitwertkonto zählen gemäß § 14 Viertes Buch Sozialgesetzbuch (SGB IV)2 unter anderem:

  • Überstunden
  • Geleistete Arbeitszeiten
  • Vergütungen bei Mehrarbeiten
  • Prämien
  • Einmalzahlungen
  • Urlaubs- und Weihnachtsgeld

In Abhängigkeit der vertraglichen Vereinbarung können auch freiwillige Zuschüsse, Entgelte aus Kurzarbeit oder Gleitzeiten als Zeitguthaben angerechnet werden.

Mann im Homeoffice am Laptop

Lebensarbeitszeitkonto für den öffentlichen Dienst (nach TVöD)

Nach § 10 TVöD besteht zwischen dem Beamten und dem Arbeitergeber die Chance der Einrichtung eines Langzeitkontos. Um im öffentlichen Dienst auf schwankende Auftragslagen eingehen zu können, wurden für Verwaltungen und Betriebe im öffentlichen Dienst Langzeitkonten eingerichtet.
Gemäß dem Auszug § 10 Absatz 6 Arbeitszeitkonto aus dem TVöD gilt folgende Regelung:

  1. Der Arbeitgeber kann mit der/dem Beschäftigten die Einrichtung eines Langzeitkontos vereinbaren.
  2. In diesem Fall ist der Betriebs-/Personalrat zu beteiligen und – bei Insolvenzfähigkeit des Arbeitsgebers – eine Regelung zur Insolvenzsicherung zu treffen.

Vorteile eines Lebensarbeitszeitkontos

Mit Zeitwertkonten und Lebensarbeitszeitkonten bieten sich für Beschäftigten verschiedene Möglichkeiten ohne Einbußen:

  • Mehr Zufriedenheit und Eigenverantwortung durch flexible Gestaltung der Lebensarbeitszeit und damit eine höhere Lebensqualität.
  • Nutzung des Wertguthabens zur Verlängerung des Erziehungsurlaubs.
  • Ohne Abzüge von Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen auf das Lebensarbeitszeitkonto sparen

Nachteile eines Lebensarbeitszeitkontos

Was tun, wenn Unternehmen noch nicht mit einem Lebensarbeitszeitkonto arbeiten? Die Übernahme des angesparten Wertguthabens stellt Arbeitnehmer und Arbeitgeber spätestens bei einem Wechsel vor große Herausforderungen.
Ihre Möglichkeiten der Zeiterfassung mit einem Lebensarbeitszeitkonto dürfen Sie gerne jederzeit mit ringer Zeiterfassung abstimmen.

Ist ein Lebensarbeitszeitkonto sinnvoll? Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Flexible Arbeitszeiteinteilung, Homeoffice und Kurzarbeit haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer in den letzten Jahren vor Herausforderungen gestellt. Arbeitszeitkonten mit der Funktion für das Ansparen von Zeitguthaben haben in dieser Zeit mehr Nachfrage erhalten denn je. Aber nicht nur dem Arbeitnehmer bieten sich Vorteile durch ein Lebensarbeitszeitkonto:

Vorteile für Arbeitgeber

  • Übersichtliche Planung des Mitarbeiterstamms
  • Bessere Entlastung der eigenen Ressourcen durch moderne Online-Verwaltung
  • Wettbewerbsvorteile als familienfreundlicher Arbeitgeber
  • Bindung qualifizierter Fach- und Führungskräfte

Vorteile für Arbeitnehmer

  • Work-Life-Balance durch flexible Gestaltung der Lebensarbeitszeit
  • Vorzeitiger Ausstieg aus dem Berufsleben ohne Abschläge bei der gesetzlichen Rente
  • Höherer Spareinsatz durch Umwandlung aus dem Bruttogehalt
  • Insolvenzschutz der gezahlten Beiträge

Kann man das Guthaben des Lebensarbeitszeitkonto auszahlen lassen?

Ja. Das angesparte Wertguthaben des Lebensarbeitszeitkontos wird während der Freistellung (Bildungsurlaub, Elternzeit, Frührente, Pflegezeit, Sabbatical, Teilzeitarbeit) an den Arbeitnehmer ausgezahlt. Das ausgezahlte Entgelt darf dabei nicht unangemessen vom Durchschnittsgehalt sein, das in den letzten 12 Monaten bezogen wurde. Nicht unangemessen heißt, dass das Entgelt 70 bis maximal 130 Prozent des Durchschnittgehaltes pro Jahr betragen darf. Für Vollzeitkräfte muss es bei wenigstens 520 Euro im Monat liegen. Die Freistellungsdauer variiert je nach Höhe des Auszahlungsbetrags.

Welchen Nutzen haben die Mitarbeiter vom Lebensarbeitszeitkonto?

Das Lebensarbeitszeitkonto ermöglicht Arbeitnehmern eine höhere Rendite als private Vorsorgemodelle. Auf diese Weise trägt es zur Entlastung bei, da finanzielle Einbußen bei früherem Renteneintritt vermieden werden.
Solche Modelle ermöglichen Arbeitnehmern eine längerfristige sozialversicherungsrechtlich geschützte Auszeit. Dazu gehören Modelle wie

  • Sabbaticals
  • Elternzeit
  • Pflegezeit
  • Vorruhestand
  • Teilzeit
  • Altersteilzeit
  • Kurzarbeit

So werden langfristige Pläne für Arbeitnehmer möglich. Gleichzeitig können sie ihr Arbeitszeitmodell an die jeweilige Lebenssituation anpassen. Das führt zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und einer besseren Work-Life-Balance.

Erfahren Sie mehr zu Ihren Vorteilen des Langarbeitszeitkontos und fragen Sie unverbindlich und kostenlos an. Wir beraten, unterstützen Sie bei der Implementierung und stehen Ihnen jederzeit für Ihre Rückfragen zur Verfügung.

Quellen:

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